Spenden und Entwicklungshilfe

Gestern habe ich mich mit einem Freund über das Thema Spenden unterhalten. Er spendet immer wieder an diverse Organisationen für unterschiedliche Zwecke. Ich erwähne das hier, weil er im Laufe des Gesprächs Zweifel am Spenden selbst äußerte... im Grunde würde man das Leiden nur verlängern. Das ist natürlich eine sehr nüchterne Sichtweise, aber im Kern trifft sie das Problem.

In Afrika sind viele Länder von immer wieder kehrenden Dürren betroffen. Ohne Wasser ist keine Landwirtschaft möglich, so dass es immer wieder zu Hungerkatastrophen kommt. Zur Zeit ist vor allem Ostafrika betroffen (siehe Deutschlandfunk-Bericht). Kriege und fehlende, staatliche Strukturen verschärfen das Problem noch weiter. Akute Hilfe aus dem Ausland reicht häufig nicht aus. Zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. Und häufig beschränkt sich die Hilfe darauf kurzfristig, wenn solche Hungerkatastrophen bereits eingetreten sind, die Menschen mit Lebensmitteln und sauberen Wasser zu versorgen. Das ist zwar in der Situation richtig, aber es fehlen häufig die präventiven und flankierenden, nachhaltigen Maßnahmen zur Selbsthilfe. Wissen vermitteln wie man Brunnen baut, wie mit wenig Wasser Landwirtschaft betreibt etc.

Und ein Problem sollte man dabei nicht vergessen. Eine wirkliche, nachhaltige Hilfe erfordert deutlich mehr. Den jeweiligen Ländern muss auf breiter Basis wirtschaftlich geholfen werden. Dazu gehören der Ausbau von Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahnverbindungen und Häfen, der Aufbau von Industrien, Aufbau eines funktionierenden Bildungswesens, entsprechende Gesundheitssysteme usw. Und das über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg. Das können einzelne Hilfsorganisationen nicht leisten. Hier ist Hilfe und Koordination auf der Ebene von Staaten notwendig. Und als ob das nicht schon schwierig genug wäre kommt dazu noch ein weiteres, fast unlösbares Problem. Auf der Gegenseite (z. B. den afrikanischen Staaten), braucht man auch entsprechende Ansprechpartner. Aber hier sitzen häufig korrupte Eliten und Diktatoren an der Macht, die sich auf dem Rücken der jeweiligen Staaten und der eigenen Bevölkerung bereichern. Das sind keine Partner, mit denen man zusammenarbeiten möchte und kann.

Was bleibt also? Im Grunde sollte man nicht vergessen, dass es hier immer noch um Menschen geht. Und auch wenn man Zweifel an dem hat was getan wird, so ist es meiner Meinung nach wichtig nicht aufzuhören zu helfen. Jeder Euro ist wichtig. Und wenn ich mir ansehe was wir in unserer westlichen Welt alles kaufen oder wie viele Lebensmittel wir wegschmeißen, dann kann jeder von uns mind. eine kleine Spende erübrigen. Hier ein paar Links zu entsprechenden Organisationen:

Katastrophenhilfe der Diakonie
Aktionsbündnis Katastrophenhilfe
Ärzte ohne Grenzen
Kindernothilfe
Unicef


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