Wieso werden dominante Politiker gewählt?
In meinem Post zum Populismus in Europa schreibe ich über meine Besorgnis über den in Europa aufkommenden (surprise, surprise) Populismus und den gleichzeitigen Rechtsruck. Beides wird insbesondere dadurch deutlich dass in einigen Ländern eher dominante als kompetente Politiker gewählt werden. Dieses Verhalten ist momentan nicht nur auf Europa beschränkt, sondern lässt sich, wie wir das an Putin, Trump und Erdogan (um die drei bekanntesten zu nennen) global beobachten. In diesem Zusammenhang stellt sich dann auch schnell die Frage wer und wieso solche Politiker eigentlich wählt?
Die Frage nach dem "Wer?" wurde schon etliche Male diskutiert und beantwortet. In vielen Fällen sind es eher bildungsferne Schichten (aber nicht nur die), die solchen dominanten Politikern an die Macht verhelfen.
Die Frage nach dem "Wieso?" ist allerdings etwas vielschichtiger. Dazu muss man auch den Kontext betrachten. Populistische Tendenzen treten meistens dann auf wenn eine Gesellschaft mit größeren Problemen konfrontiert wird. Wenn z. B. eine Wirtschaftskrise zu bewältigen ist, infolge der die Arbeitslosigkeit steigt. Von dieser sind am stärksten genau diese bildungsfernen Schichten betroffen. Viele verlieren ihren Job, haben weniger Geld um über die Runden zu kommen und füllen sich irgendwann gegenüber anderen, aus ihrer Sicht "Bessergestellten", benachteiligt. Natürlich fragen sich solche Menschen auch woran das liegt? Und hier werden dann eher einfache Erklärungen gesucht bzw. angenommen als komplexere. Ein Grund dafür ist, dass solche Menschen die komplexen (oft globalen) Zusammenhänge und Implikationen nicht kennen bzw. nicht verstehen. Letzteres trifft allerdings auch häufig auf bildungsnahe Schichten und Experten zu. Der Mensch möchte halt für Dinge, die um ihn herum passieren und vor allen ihn selbst betreffen eine Erklärung haben. Und je einfacher und plausibler diese ist, desto eher wird sie als wahr empfunden. In solchen Situationen folgen Menschen dann auch Politikern, die genau die gleiche, einfachen Erklärungen liefern und mit ebenso einfach nachvollziehbaren Lösungen aufwarten. Das solche einfach nachvollziehbaren Lösungen bei genauer Analyse das jeweilige Problem nicht lösen oder in der Realität nicht durchführbar sind kommt bei diesen Menschen nicht an bzw. wird als falsch empfunden.
Einige Artikel (Spiegel ONLINE Artikel, n-tv Artikel, Deutschlandfunk Artikel) widmet sich genau der oben genannten Fragestellung nach dem "Wieso?" und berichtet von einer kürzlich dazu durchgeführten Untersuchung. Der Kontrollverlust und die dadurch steigende persönliche Unsicherheit führen dazu, dass sich der einzelne mit autoritären Führern identifiziert und dadurch das Gefühl bekommt selbst mehr Einfluss zu haben. Der letzte Abschnitt im oben verlinkten Spiegel ONLINE Artikel bringt es auf den Punkt:
Tatsächlich verletze Unsicherheit das menschliche Bedürfnis nach Geborgenheit - kombiniert mit dem Eindruck des Kontrollverlusts entstünden so Stresssituationen für den einzelnen. "Und in solchen Situationen ist die Bandbreite dessen, was man denken kann, eingeengt", kommentiert Preiser. "Umso überzeugender wirken Politiker, die einfache Lösungen versprechen."
Aus diesem Grund fordern inzwischen viele, dass zu komplexen Themen keine Referenden durchgeführt werden sollen. Ein Beispiel dafür ist der Brexit. Hier wurden dem britischen Volk durch die Brexit-Beführworter diverse Unwahrheiten über Zahlungen an die EU, das britische Gesundheitssystem etc. erzählt. Es wurden einfache, aber oft falsche Erklärungen für Zustände und Probleme geliefert. Und viele, häufig aus dem Norden Englands, d. h. den wirtschaftlich schwachen Regionen, stammende Menschen haben das geglaubt und entsprechend für den Brexit gestimmt. Seit dem erleben wir eine politische Berg- und Talfahrt in England, eine gesellschaftliche Spaltung und die ersten negativen, wirtschaftlichen Folgen.
Weitere Beipiele für solche Referenden oder für entsprechend gewählte Politiker oder Regierungen lassen sich problemlos finden. Bleibt zu hoffen, dass sich die negativen Auswirkungen in Grenzen halten.
Die Frage nach dem "Wer?" wurde schon etliche Male diskutiert und beantwortet. In vielen Fällen sind es eher bildungsferne Schichten (aber nicht nur die), die solchen dominanten Politikern an die Macht verhelfen.
Die Frage nach dem "Wieso?" ist allerdings etwas vielschichtiger. Dazu muss man auch den Kontext betrachten. Populistische Tendenzen treten meistens dann auf wenn eine Gesellschaft mit größeren Problemen konfrontiert wird. Wenn z. B. eine Wirtschaftskrise zu bewältigen ist, infolge der die Arbeitslosigkeit steigt. Von dieser sind am stärksten genau diese bildungsfernen Schichten betroffen. Viele verlieren ihren Job, haben weniger Geld um über die Runden zu kommen und füllen sich irgendwann gegenüber anderen, aus ihrer Sicht "Bessergestellten", benachteiligt. Natürlich fragen sich solche Menschen auch woran das liegt? Und hier werden dann eher einfache Erklärungen gesucht bzw. angenommen als komplexere. Ein Grund dafür ist, dass solche Menschen die komplexen (oft globalen) Zusammenhänge und Implikationen nicht kennen bzw. nicht verstehen. Letzteres trifft allerdings auch häufig auf bildungsnahe Schichten und Experten zu. Der Mensch möchte halt für Dinge, die um ihn herum passieren und vor allen ihn selbst betreffen eine Erklärung haben. Und je einfacher und plausibler diese ist, desto eher wird sie als wahr empfunden. In solchen Situationen folgen Menschen dann auch Politikern, die genau die gleiche, einfachen Erklärungen liefern und mit ebenso einfach nachvollziehbaren Lösungen aufwarten. Das solche einfach nachvollziehbaren Lösungen bei genauer Analyse das jeweilige Problem nicht lösen oder in der Realität nicht durchführbar sind kommt bei diesen Menschen nicht an bzw. wird als falsch empfunden.
Einige Artikel (Spiegel ONLINE Artikel, n-tv Artikel, Deutschlandfunk Artikel) widmet sich genau der oben genannten Fragestellung nach dem "Wieso?" und berichtet von einer kürzlich dazu durchgeführten Untersuchung. Der Kontrollverlust und die dadurch steigende persönliche Unsicherheit führen dazu, dass sich der einzelne mit autoritären Führern identifiziert und dadurch das Gefühl bekommt selbst mehr Einfluss zu haben. Der letzte Abschnitt im oben verlinkten Spiegel ONLINE Artikel bringt es auf den Punkt:
Tatsächlich verletze Unsicherheit das menschliche Bedürfnis nach Geborgenheit - kombiniert mit dem Eindruck des Kontrollverlusts entstünden so Stresssituationen für den einzelnen. "Und in solchen Situationen ist die Bandbreite dessen, was man denken kann, eingeengt", kommentiert Preiser. "Umso überzeugender wirken Politiker, die einfache Lösungen versprechen."
Aus diesem Grund fordern inzwischen viele, dass zu komplexen Themen keine Referenden durchgeführt werden sollen. Ein Beispiel dafür ist der Brexit. Hier wurden dem britischen Volk durch die Brexit-Beführworter diverse Unwahrheiten über Zahlungen an die EU, das britische Gesundheitssystem etc. erzählt. Es wurden einfache, aber oft falsche Erklärungen für Zustände und Probleme geliefert. Und viele, häufig aus dem Norden Englands, d. h. den wirtschaftlich schwachen Regionen, stammende Menschen haben das geglaubt und entsprechend für den Brexit gestimmt. Seit dem erleben wir eine politische Berg- und Talfahrt in England, eine gesellschaftliche Spaltung und die ersten negativen, wirtschaftlichen Folgen.
Weitere Beipiele für solche Referenden oder für entsprechend gewählte Politiker oder Regierungen lassen sich problemlos finden. Bleibt zu hoffen, dass sich die negativen Auswirkungen in Grenzen halten.
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