Smartphone

Schon mal versucht mit einem 10-jährigen Kind über Smartphones zu sprechen? D. h. welches es bekommen soll, was es damit wann machen kann und darf etc.? Eine never-ending-story und mit der Zeit echt nervenaufreibend. Aber fangen wir mal vorne an. Zuerst muss ein entsprechendes Gerät besorgt werden. Das Kind will natürlich gleich was Neues und Aktuelles. Den Eltern (und damit mir) erschließt sich nicht wirklich wieso ein 10-jähriges Kind unbedingt als allererstes Smartphone ein 300-400€ Gerät haben soll? Und wenn man nach einer langen Diskussion glaubt seinem Nachwuchs vermittelt zu haben, dass ein gebrauchtes Smartphone auch vollkommen ausreichend ist, so sieht man sich spätestens zwei Tage später mit dem Vorwurf konfrontiert "Jana hat aber ein neues Smartphone bekommen." (Anmerkung: Name beliebig austauschbar). Und die Diskussion geht von vorne los.

Ist das Smartphone angeschafft stellt man sich als Elternteil die Frage a) welchen Vertrag (Prepaid oder Vertrag) das Kind bekommen soll und b) wie man den Zugriff auf die installierten Apps kontrollieren kann? Beim Vertrag soll der Nachwuchs zwar möglichst viel können, aber ohne das Risiko von horrend teuren Rechnungen. Die kleinen Racker passen tendenziell nämlich nicht auf was sie mit dem Smartphone machen und was es evtl. kostet. Und da man hier her vom worst case ausgehen sollte passt ein jederzeit kündbarer und anpassbarer Prepaid-Vertrag wohl am besten. Die Suche nach einem solchen Vertrag nimmt dann unter Umständen 1-2 Stunden in Anspruch, aber das sollte man schon investieren.

Kommen wir zum zweiten Problem... wie kontrolliert man auf welche Apps und wann die Kids zugreifen können? Hier gibt es z. B. für Android entsprechende Apps, die dem Kind eine alternative Oberfläche zeigen. In diesen Apps lässt sich konfigurieren was die Kinder aufrufen können und wann. Auch wird die Möglichkeit Apps nachzuinstallieren für die Kinder unterbunden. Das Ganze ist Passwort geschützt, so dass auch schlaue Kinder die App nicht so schnell umgehen können. Die Installation neuer Apps bleibt den Eltern vorbehalten.

Doch auch hier gibt es ein Problem. Der Zugriff auf z. B. den Android PlayStore ist nur mit einem gültigen Google-Konto zulässig. Aber dieses kann der Nachwuchs in Deutschland erst mit 13 Jahren erstellen. Damit bleiben im Grunde zwei Möglichkeiten. Zum einen sein eigenes Google-Konto nutzen und zukünftig aufgrund des Nutzungsverhaltens des Kindes mit interessanten Werbeanzeigen konfrontiert zu werden (kann ja auch interessant sein). Oder Apps ohne den PlayStore zu installieren. D. h. manuell runter laden, auf das Smartphone schieben und installieren. Das Problem dabei ist das man bei der Suche nach den entsprechenden Download-Seiten im Internet mit sehr viel zwielichtigen Webseiten in Berührung kommt und sich dementsprechend leicht was einfangen kann. Nicht wirklich zu empfehlen, wenn man nicht genau weiß was man da so macht.

Abgesehen von den "technischen" Problemen gibt es, nachdem der Nachwuchs ein Smartphone erhalten hat, schnell Diskussionen was alles auf das Ding drauf soll. Hier ein Spiel, da eine App usw. Und wenn man sich weigert geht gleich die Welt unter. Darauf habe ich mich zumindest nicht gefreut. Aber ich fürchte, dass man da als Eltern einfach durch muss ;)

Hier noch ein passender Cartoon von SPIEGEL Online.


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