Sippenhaft
Definition der Sippenhaftung laut Wikipedia (Auszug):
"Die Sippenhaftung, oft auch Sippenhaft genannt, obwohl es sich nicht notwendigerweise um eine Haft handelt, ist eine Form der Kollektivhaftung. Sie bezeichnet das Einstehenmüssen der Familienmitglieder für Taten ihrer Angehörigen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Sippenhaft als Terrormaßnahme gegen politische Gegner und deren Familien angewandt. Bis heute besteht sie in Nordkorea."
In Sippenhaft fühle ich mich als Mann genommen wenn ich den einen oder anderen Artikel zu der #MeToo-Debatte lese. Gerade habe ich nur den Titel eines Spiegel-Artikels gelesen:
Das impliziert, dass ich als Mann a) mich nicht traue anständig zu sein und damit b) gerade NICHT anständig bin. Und das alles bezieht sich auf Sexismus. Demnach bin ich per se sexistisch. Vielen Dank! Ist mir noch nicht aufgefallen... oder liegt es vielleicht auch daran, dass ich es auch wirklich nicht bin?
Die Ziele der #MeToo-Debatte finde ich richtig und erstrebenswert. Die Art und Weise, wie die #MeToo-Debatte geführt wird und welche Auswüchse sie hat, dagegen nicht. Nur zwei Dinge, die mich stören. Erstens werden die unterschiedlichsten Dinge von Sexismus und Machtmissbrauch in einen Topf geworfen. Von Vergewaltigung und Gewalt, über Handgreiflichkeiten, über verbale Anmache bis hin zu schlechten Sprüchen wird alles über einen Kamm geschert. Ich persönlich (und auch die meisten Rechtssysteme) sehe einen großen Unterschied zwischen einer Vergewaltigung und einem schlechten Anmachspruch. Und damit möchte ich auch nicht die Personen, die das eine oder andere begehen in einen Topf geworfen sehen.
Zweitens werden Männer in der #MeToo-Debatte entweder gleich zu Tätern erklärt oder zumindest zu der Gruppe gezählt, die ohne einzuschreiten zusieht. Das ist reinstes Schwarz/Weiß-Denken. Da gibt es nämlich noch die Gruppe der Männer, die weder in die eine oder andere Gruppe fallen. Die, die einfach ein normales Leben als Single, in einer Beziehung oder einer Familie führen, normale Sorgen, Probleme und Wünsche haben und mit Frauen und Männern gleich gut auskommen. Ich für meinen Teil fühle mich dieser Gruppe zugehörig. Und meine männlichen Freunde und Bekannten, soweit ich das beurteilen kann (was natürlich keine 100% Sicherheit bedeutet), gehören wohl auch zu dieser Gruppe. Keiner von denen lässt meines Wissens nach schlechte Sprüche über Frauen los oder verhält sich unangemessen gegenüber Frauen.
Trotzdem werden alle diese Männer in der #MeToo-Debatte gefühlt in Sippenhaft genommen. Das ist sicherlich nicht (immer?) gewollt, aber es kommt bei vielen so an. Das Problem ist, dass es den Zielen der #MeToo-Debatte nicht förderlich ist. Es motiviert Männer nicht gerade mitzumachen wenn sie einfach zu Tätern oder Mitläufern degradiert werden.
"Die Sippenhaftung, oft auch Sippenhaft genannt, obwohl es sich nicht notwendigerweise um eine Haft handelt, ist eine Form der Kollektivhaftung. Sie bezeichnet das Einstehenmüssen der Familienmitglieder für Taten ihrer Angehörigen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Sippenhaft als Terrormaßnahme gegen politische Gegner und deren Familien angewandt. Bis heute besteht sie in Nordkorea."
In Sippenhaft fühle ich mich als Mann genommen wenn ich den einen oder anderen Artikel zu der #MeToo-Debatte lese. Gerade habe ich nur den Titel eines Spiegel-Artikels gelesen:
Männer in der Sexismus-Debatte - Traut euch, anständig zu sein
Das impliziert, dass ich als Mann a) mich nicht traue anständig zu sein und damit b) gerade NICHT anständig bin. Und das alles bezieht sich auf Sexismus. Demnach bin ich per se sexistisch. Vielen Dank! Ist mir noch nicht aufgefallen... oder liegt es vielleicht auch daran, dass ich es auch wirklich nicht bin?
Die Ziele der #MeToo-Debatte finde ich richtig und erstrebenswert. Die Art und Weise, wie die #MeToo-Debatte geführt wird und welche Auswüchse sie hat, dagegen nicht. Nur zwei Dinge, die mich stören. Erstens werden die unterschiedlichsten Dinge von Sexismus und Machtmissbrauch in einen Topf geworfen. Von Vergewaltigung und Gewalt, über Handgreiflichkeiten, über verbale Anmache bis hin zu schlechten Sprüchen wird alles über einen Kamm geschert. Ich persönlich (und auch die meisten Rechtssysteme) sehe einen großen Unterschied zwischen einer Vergewaltigung und einem schlechten Anmachspruch. Und damit möchte ich auch nicht die Personen, die das eine oder andere begehen in einen Topf geworfen sehen.
Zweitens werden Männer in der #MeToo-Debatte entweder gleich zu Tätern erklärt oder zumindest zu der Gruppe gezählt, die ohne einzuschreiten zusieht. Das ist reinstes Schwarz/Weiß-Denken. Da gibt es nämlich noch die Gruppe der Männer, die weder in die eine oder andere Gruppe fallen. Die, die einfach ein normales Leben als Single, in einer Beziehung oder einer Familie führen, normale Sorgen, Probleme und Wünsche haben und mit Frauen und Männern gleich gut auskommen. Ich für meinen Teil fühle mich dieser Gruppe zugehörig. Und meine männlichen Freunde und Bekannten, soweit ich das beurteilen kann (was natürlich keine 100% Sicherheit bedeutet), gehören wohl auch zu dieser Gruppe. Keiner von denen lässt meines Wissens nach schlechte Sprüche über Frauen los oder verhält sich unangemessen gegenüber Frauen.
Trotzdem werden alle diese Männer in der #MeToo-Debatte gefühlt in Sippenhaft genommen. Das ist sicherlich nicht (immer?) gewollt, aber es kommt bei vielen so an. Das Problem ist, dass es den Zielen der #MeToo-Debatte nicht förderlich ist. Es motiviert Männer nicht gerade mitzumachen wenn sie einfach zu Tätern oder Mitläufern degradiert werden.
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