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The First Shopper

Über Simbabwes Diktator ... ähhh Präsidenten Mugabe braucht man inzwischen nicht mehr viel zu sagen. Die inszinierte Stichwahl mit nur einem Kandidaten, die offene Einschüchterung und Ermordung div. Menschen aus dem politischer Gegenlager sprechen Bände. Hier will ich mich zu seiner Frau Grace Mugabe äußern, die 40 Jahre jünger ist als ihr Mann und einen ausgeprägten Luxussinn zu haben scheint. Während Simbabwes Volk nicht nur unter ihrem Herrscher leidet, sondern auch unter einer miserablen Wirtschaft und der damit verbunden ungeheuren Inflation und allen anderen Folgen (Arbeitslosigkeit, Hunger etc.), shoppt sich Frau Mugabe auf Staatskosten durch die Welt. Nachdem die Mugabes in Europa mit einem Einreiseverbot belegt sind ist nun wohl Asien das bevorzugte Einkaufsziel von Grace Mugabe. Wie intensiv sie das betreibt zeigt ihr vom Volk verliehener Spitzname: "The First Shopper" Als vor einiger Zeit der UN-Ernährungsgipfel in Rom war und sich Herr Mugabe selbst eingeladen

Glaube ist alles...

Ich habe heute im Radio eine Meldung über eine Frau gehört, die mit einem falschen Doktor-Titel über drei Jahre lang in Bonn eine Arztpraxis betrieben hat. Ohne ein medizinisches Studium oder eine medizinische Ausbildung. Wie jeder andere Arzt auch hat sie ihre Gebühren gemäß der ärztlichen Gebührenordnung erhoben und sie von den Versicherungen bezahlt bekommen. Als Medikamente wurden Placebos bzw. homöopatische Mittel verschrieben. Das ganze ist aufgeflogen, weil es einem Angestellten einer Versicherung aufgefallen ist, daß die Universität, von der sie ihren Doktor-Titel erhalten haben soll, gar nicht existiert. Ihren Patienten ist der Schwindel nicht aufgefallen. Sie fühlten sich immer gut beraten und versorgt. Daher der Titel dieses Eintrags... mehr als Glaube ist manchmal wirklich nicht nötig! Zu dieser Geschichte paßt auch die Meldung, daß ein anerkannter und geschätzter Arzt eine Studie über Homöopathie durchgeführt hat mit dem Ergebnis, daß eine Wirkung nicht nachweisbar ist und

Unglaublich

Über die Naturkatastrophe vor zwei Wochen, die Folgen für das Land und die Menschen und das beispiellose Verhalten der Militärjunta wurde inzwischen ja viel berichtet. Trotzdem möchte ich hier meine Empörung, Wut und Fassungslosigkeit niederschreiben... Es ist mir vollkommen unverständlich, wie sich eine Regierung (den Titel verdienen sie nicht annährend) nach einer solchen Naturkatastrophe so pervers und perfide gegenüber der eigenen Bevölkerung und auch anderen Staaten verhalten kann. Um noch mal ein paar Fakten zu nennen: 1. Die Bevölkerung wurde nicht vor dem Zyklon gewarnt. 2. Nach dem Zyklon war wohl kaum einer des ansonsten immer allgegenwärtigen Militärs da um zu helfen. 3. Man kann kaum davon sprechen, daß staatliche Hilfe angelaufen ist (außer für Propagandazwecke in der Hauptstadt). 4. Opferzahlen werden bis heute nach Aussage div. Experten viel zu niedrig angegeben. 5. Trotz angebotener Hilfe aus dem Ausland und der offensichtlich versagten stattlichen Hilfe wurde Hilfe aus

Definition der Meinungsfreiheit in China

Neuerdings schicken die Chinesen, falls es möglich ist, eigene Demonstranten zu den Fackelläufen, um für Olympia zu 'demonstrieren' und so einen Gegenpol zu den Für-Tibet-, Für-Menschenrechte- oder Gegen-China-Demonstrationen zu schaffen. Schon eine lustige Sache das ganze... Gestern jedenfalls gab es eine kleine Reportage über so eine Pro-Olympia-Demo im Fernsehen, in der einer der Demonstranten (männlich, zwischen 23-26 Jahre alt) gefragt wurde, was er so über die Gegenseite denkt. Die Antwort: Er könne nicht verstehen, wieso man so gegen China sei... in China gebe es doch auch Meinungsfreiheit... man könne doch zu allem seine Meinung sagen, solange es den gesellschaftlichen Frieden nicht störe! Ahhhh so.... " solange es den gesellschaftlichen Frieden nicht störe ". Ist ja natürlich ein sehr scharfes Kriterium und sehr eindeutig. Wer legt denn bitte sehr fest, was den gesellschaftlichen Frieden stört? Und außerdem... ist die Meinungsfreiheit nicht gerade dazu da, u

Wirtschaftskolonialismus, die 2'te

Am 11.12.2007 habe ich etwas zu dem wirtschaftlichen Verhältnis zwischen Afrika und Europa (stellvertretend für die reichen Industrieländer) und dem daraus resultierenden modernen Wirtschaftskolonialismus geschrieben. Das in dem Beitrag aufgeführte Beispiel zeigt, wie Europa aufgrund der Marktmacht die Preise für Erzeugnisse aus den armen Lieferländern drückt. Und somit den Preiskrieg auf dem Rücken der Bauern und Kleinproduzenten austrägt, die in den Lieferländern die Waren anbauen bzw. produzieren. Das ganze erwähne ich hier, weil vor kurzem ein lesenswerter Artikel mit dem Titel Aldi und Co. tragen Mitschuld an Hungerlöhnen zu diesem Thema auf spiegel.de zu lesen war. Christoph

Das italienische Stehaufmännchen

Da ist er wieder... Silvio Berlusconi ist nach zwei Jahren wieder da und zum dritten mal Ministerpräsident. Und dazu noch mit absoluter Mehrheit im Senat und der Abgeordnetenkammer! Ich frage mich, was die Italiener da wohl geritten hat? Jemanden zu wählen, dem mehr als zwei Duzend Verfahren wegen div. z. T. schwerwiegender Delikte anhängen und der sich nur deshalb noch frei bewegen kann, weil er in seiner zweiten Amtszeit Gesetze erlassen hat, die ihn vor einer Strafverfolgung schützen. Also jemanden, der die Demokratie ad absurdum führt, Gesetze mißachtet und der in seinen bisherigen Amtszeiten in Italien auch nicht wirklich viel verändert bzw. geleistet hat. Außer innen- & außenpolitisch das eine oder andere Fettnäpfchen mitzunehmen. Was also fasziniert die Italiener so an Berluscon? Sein Reichtum und die damit verbundene Ehrfurcht vor diesem Mann? Ist es die Art, wie er mit seinen politischen Gegnern umgeht? Oder seine Wahlversprechen... diesmal die Abschaffung der Kfz-Steuer (

Olympischer Geist...

Die Proteste beim Fackellauf in London und Paris gingen in den letzten Tagen durch die Medien. So auch auf spiegel.de, wo in dem Artikel China-Gegner planen massive Proteste in San Francisco ganz unten zu lesen ist: China verurteilte die "verachtenswerten Aktivitäten" während des Fackellaufs durch London und Paris. "Separatistische Kräfte" aus Tibet hätten den Zug ohne Rücksicht auf den Olympischen Geist und die Gesetze in Großbritannien und Frankreich gestört, sagte Jiang Yu, Sprecher des chinesischen Außenministeriums nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Das ist doch der Gipfel... vielleicht sollte einer den Chinesen sagen, daß sie diverse Individuen und Volksgruppen ohne Rücksicht auf global geltende Menschenrechte unterdrücken. Und die Welt diese "verachtenswerten Aktivitäten" verurteilt. Und dann sollen sie sich mal überlegen, was wichtiger ist... der Olympischen Geist oder die Menschenrechte?

Auf dem Dach der Welt...

In Hinblick auf Menschenrechte und Pressefreiheit ist die momentane Situaltion in Tibet schon sehr ernüchternd. Ob nun die dortigen Proteste, die von der tibetanischen Seite ausgingen, von Anfang an gewaltsam waren wie es die chinesische Regierung behauptet oder die chinesische Armee die zuerst friedlichen Proteste gewaltsam beendet hat, kann sich jeder selbst beantworten. Die Tatsachen, daß alle Ausländer inkl. der ausländischen Presse "zur ihrer Sicherheit" des Landes verwiesen wurden und daß die chinesische Regierung den Gebrauch von Schußwaffen seitens der chinesischen Armee zuerst abgestritten und inzwischen bestätigt hat ("nur zum Selbstschutz") sprechen eine eindeutige Sprache. Es ist schon traurig zu sehen wie sich China in einem Jahr, indem alle Welt wegen der olympischen Spiele auf dieses Land schaut, verhält. Wer auf mehr Demokratie und Menschenrechte gehofft hat sieht sich nun mit der Realität konfrontiert, daß sich eigentlich nichts geändert hat. Aber w

Onlinedurchsuchungen

Der Bundesgerichtshof hat vor ein paar Tagen in einem Urteil die Onlinedurchsuchungen in NRW als verfassungswidrig verurteilt und damit auch indirekt den Überwachungsfantasien unseres Innenministers Schäuble deutliche und enge Grenzen gesetzt. Das Urteil definiert nicht nur ein neues Grundrecht auf "Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität" informationstechnischer Systeme, sondern erlaubt geheime Onlinedurchsuchungen nur mit richterlicher Erlaubnis und nur dann, wenn "überragend wichtige Rechtsgüter" wie Menschenleben oder der Bestand des Staates konkret gefährdet seien und diese "Rechtsgüter" konkret benannt werden können. Es ist für mich schön zu sehen, daß es in diesem Land noch eine Instanz gibt, die nicht auf dem Hintergrund einer von der Politik immer wieder herbeigeredeten und latent über uns schwebenden Terrorgefahr alles durchwinkt, sondern noch die demokratischen Rechte und die Privatsphäre der Bürger schützt. Der Wandel zum Überwachungs

Back in memories...

Ich habe mir gestern Abend mal wieder eine meiner Lieblings-CDs, nämlich die 'Marc Cohn' von Marc Cohn, angehört. Neben der Tatsache daß ich die CD ausnahmslos empfehlen kann, weil sie feinstes Songwriting mit technischem Können und sehr guter Aufnahmequalität verbindet ist mir etwas weiters aufgefallen. Der Song 'Perfect Love' fängt mit einer gezupften Gitarre an, die ab der neuten Sekunde von einer zweiten, deutlich mit Delay versetzten Gitarre ergänzt wird... einfach ein schöner Anfang. Dabei habe ich mich daran erinnert, daß ich früher als Keyboarder Gitarren als 'unvollkmmen' betrachtete, weil sich ein Riff oder nur einzelne Noten mit einer Gitarre nie zweimal gleich spielen ließen. Das hängt nämlich von der Art und Weise ab, wie eine Seite angezupft wird, dem Griff, dem zufälligen (evtl. unbeabsichtigten) Berühren der Seite usw., also vielen Faktoren ab. Beim Keyboard gibt es deutlich weniger solcher Faktoren. Schaltet man die Anschlagsdynamik aus, dann bl

Kenia

Am 1.1.2008 habe ich etwas zu Kenia bzw. den dortigen Geschehnissen geschrieben. Einen Monat später muß ich leider feststellen, daß sich die Dinge weitaus schlimmer entwickelt haben als ich es mir gedacht habe. 300000 Menschen sind auf der Flucht, es gibt wohl mehr als 1000 Tote ( Link ) und ein Ende ist nicht abzusehen. Das ganze artet fast in einen Bürgerkrieg (oder ist es schon ein Bürgerkrieg? ), in dem auch einzelne Stammesgruppen mit Pfeilen, Speeren und Macheten aufeinander losgehen. Es bleibt nur zu hoffen, daß das ganze möglichst schnell beendet wird. Eines ist aber sicher... Kenia wird Jahre brauchen um sein Ansehen in der Welt wieder herzustellen.

Nokia

Werksschließung, Entlassungen, 134 Mio € Betriebsgewinn, Boykott, Subventionen, Nomadenkapitalismus etc. ... das sind nur einige Worte, die seit Wochen durch die Medien geistern, wenn es um die Werksschließung des Nokia-Werks in Bochum geht. Liest man einige Forenbeiträge, dann entsteht schnell ein Bild, welches Nokia als schwarzes Schaf darstellt. Aber kann man Nokia ihr Vorgehen so einfach vorwerfen? Ich denke, so einfach geht das nämlich nicht. In einer globalisierten Wirtschaft ist es normal, daß Werke geschlossen und neue an kostengünstigeren Standorten aufgemacht werden. Manch einer wird jetzt sagen "... aber die haben doch gerade einen Betriebsgewinn von 134 Mio € in Bochum gemacht!". Das ist richtig, aber es kommt drauf an, von welchem Standpunkt 134 Mio € betrachtet werden. Es sind beispielsweise doppelt so viel wie 67 Mio € aber auch weniger als es ein rumänisches Werk abwerfen würde. Und letzteres zählt, denn Unternehmen schauen in die Zukunft und versuchen den Ums

Subprime

Dieses Wort dürfte den meisten Aktionären, Bankvorständen und Börsianern noch lange einen bitteren Geschmack auf der Zunge bescheren. Die Subprime-Krise wird wohl auf lange Zeit ein Beispiel für die grenzenlose Geldgier von Banken bzw. deren Vorständen und die Anfälligkeit des gesamten Wirtschaftssystems sein. Es ist mir jedenfalls unerklärlich wie sich Banken auf ein so riskanten Spiel einlassen konnten. Wenn man sich das ganze vereinfacht vorstellt, dann dürfte jedem einigermaßen intelligenten Menschen klar sein, daß das ganze nach hinten losgehen mußte. Kurz mal erklärt, wieso... Subprime bedeutet, dass man Menschen, die sich normalerweise ein Eigenheim nicht leisten könnten (weil sie gar kein oder zu wenig Eigenkapitel haben und kaum kreditwürdig sind) zu einem Eigenheim verhilft. Das ganze klappt nur unter zwei Bedingungen. Erstens die Zinsen für einen Kredit sind sehr niedrig und der Arbeitsmarkt ist gesund. Ersteres dürfte wohl klar sein, zweiters ist deswegen wichtig, weil die

Na dann Prost...

Heute habe ich im Radio gehört, dass jeder Deutsche im Jahr im Durchschnitt ca. 146 Liter Alkohol trinkt. Uppps... die Zahl muß man erst einmal sacken lassen. 146 Liter sind ca. 12 Liter pro Monat und damit ca. 0,4 Liter Pro Tag. Da es ja eine Menge Leute gibt die wenig bis gar nichts Alkoholisches zu sich nehmen muß der Rest umso mehr trinken. Also mehr als durchschnittlich 0,4 Liter pro Tag. Ehrlich, ich finde das echt viel. So, aber jetzt muß ich langsam ins Bett und zuvor noch das vor mir stehende Glas Wein austrinken. Bis dann...

Wahlkampf

"Im Wahlkampf ist nichts heilig!"... so könnte der Spruch lauten, der zum aktuellen Wahlplakat der CSU in München paßt. Ich finde es moralisch höchst verwerflich, wie zum einen hier ein trauriger Fall von Gewalt für den Wahlkampf instrumentalisiert, ausgehöhlt und damit mißbraucht wird. Zum anderen, wie ungeniert die CSU die Wahlkampfmethoden der rechts schwimmenden, braunen Soße kopiert und anscheinend auch deren Wähler im Blick hat. Würde mich interessieren, ob die CSU bei dem zusammengeschlagenen Rentner nachgefragt hat, ob die Szene auf Wahlplakaten verwendet werden darf. Aber wie am Anfang geschrieben... im Wahlkampf ist nichts heilig, auch nicht für die "Christlich" Soziale Union.

Bye, bye 2007

Kaum da und schon wieder vorbei... 2007 ist Geschichte. Persönlich als auch politisch/wirtschaftlich im positiven und negativen Sinne ein turbulentes Jahr. Im negativen Sinne leider auch zuletzt. Kenia als eines der demokratischen Vorzeigeländer Afrikas versinkt nach einer Wahl mit massivem Wahlbetrug in blutigen Unruhen und Chaos. Für den verantwortlichen Präsidenten Mwai Kibaki ist es nur ein Phyrussieg, der in einem demokratischen Umfeld nicht bestehen und nur durch eine Diktatur aufrecht erhalten werden kann. Die Nachrichtensperre und das harte Vorgehen der Polizei sind ein kleiner Vorgeschmack hierfür. Es ist schon interessant zu sehen, wie schnell der Machthunger eines einzelnen bzw. einer kleinen Gruppe ein Land verändern können. Es gibt nicht vieles, was wirtschaftlich und touristisch einem Land mehr schaden kann als die Vorgänge der letzten Tage. Und in Deutschland? Da fallen mir die brutalen Übergriffe von Jugendlichen ( Link 1 , Link2 ) in München ein. Es fehlt mir jegliches