Nokia
Werksschließung, Entlassungen, 134 Mio € Betriebsgewinn, Boykott, Subventionen, Nomadenkapitalismus etc. ... das sind nur einige Worte, die seit Wochen durch die Medien geistern, wenn es um die Werksschließung des Nokia-Werks in Bochum geht. Liest man einige Forenbeiträge, dann entsteht schnell ein Bild, welches Nokia als schwarzes Schaf darstellt. Aber kann man Nokia ihr Vorgehen so einfach vorwerfen? Ich denke, so einfach geht das nämlich nicht.
In einer globalisierten Wirtschaft ist es normal, daß Werke geschlossen und neue an kostengünstigeren Standorten aufgemacht werden. Manch einer wird jetzt sagen "... aber die haben doch gerade einen Betriebsgewinn von 134 Mio € in Bochum gemacht!". Das ist richtig, aber es kommt drauf an, von welchem Standpunkt 134 Mio € betrachtet werden. Es sind beispielsweise doppelt so viel wie 67 Mio € aber auch weniger als es ein rumänisches Werk abwerfen würde. Und letzteres zählt, denn Unternehmen schauen in die Zukunft und versuchen den Umsatz/Gewinn zu maximieren.
Rechtlich gesehen dürfte das Vorgehen im großen und ganzen auch den Gesetzen entsprechen. Ich gehe davon aus, daß Nokia bzw. deren Anwälte das schon überprüft haben.
Ist das Vorgehen sozial? Nein, ist es nicht. Zum einen wurde der Betrieb in Bochum in den letzten Jahren so weit optimiert, daß ein guter Umsatz bzw. Gewinn erwirtschaftet wird. Maßnahmen hierfür sind u. a. Wochenendarbeit, die zwei Tage vorher angekündigt werden kann oder Zwangsurlaub, wenn mal nichts zu tun ist. Und das alles wurde von den Mitarbeiters mitgetragen. Und wofür? Dafür, daß das Werk jetzt geschlossen wird.
Wem kann man nun etwas vorwerfen? Bestimmt Nokia wegen seines unsozialen Verhaltens. Aber auch der deutschen/internationalen Politik, die es Firmen wie Nokia aufgrund von Subventionen so leicht macht den Standort zu wechseln. Laufen Subventionen aus bzw. haben im Laufe der Jahre keinen Einfluß mehr auf den Umsatz/Gewinn, dann wird eben weitergezogen. Ein Politiker hat das mit dem Wort 'Nomadenkapitalismus' beschrieben, ich nenne das 'Subventionskapitalismus'. Meiner Meinung nach sollte man Subventionen abschaffen und Firmen eher mit niedrigen Steuern anlocken, die einen Standort dauerhaft attraktiv machen. Sicherlich löst das nicht alle Probleme, dürfte aber besser funktionieren.
Und wenn Subventionen, dann nur, wenn an diese bestimmte Bedingungen geknüpft sind, deren Einhaltung auch regelmäßig überprüft wird UND ggf. sanktioniert wird. Und dazu sollte auch eine Standortgarantie für einen bestimmten Zeitraum gelten. Was die Mitarbeiterzahlen angeht, so war das jetzt schon eine Bedingung für das Werk in Bochum, die aber von Nokia in den Jahren 2002-2004 um durchschnittlich 340 Leute unterschritten wurde. Und der damalige Wirtschaftsminister Schartau wußte wohl davon, hat aber nichts unternommen. So ein Vorgehen ist für Firmen dann natürlich eine Einladung auf dem Silbertablett gegen Subventionsauflagen zu verstoßen... es passiert ja nichts!
Und sonst? Eine gewisse Schuld tragen auch die Menschen, die gemäß der 'Geiz ist geil'-Kultur ein Handy für möglichst wenig bis umsonst haben wollen. Das ganze gepaart mit der Erkenntnis, daß der europäische Markt für Handies schon recht gesättigt ist und die heutigen Handies schon mehr können als der durchschnittliche Besitzer braucht, dürfte mittel- bis langfristig dazu führen, daß Handy-Absatzzahlen und damit der Umsatz/Gewinn eher fallen werden. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist es nicht verwunderlich, daß Firmen wie Nokia sich Standorte suchen, die unter dem Gesichtspunkt Kosten/Gewinn-Verhältnis besser, d. h. lukrativer sind... auch wenn der momentane Umsatz/Gewinn besser den je ist und man selbst Branchenprimus ist.
Sehr wahrscheinlich wird das Werk geschlossen und in einem halben Jahr redet kaum noch jemand darüber. Die Leute werden weiterhin Nokia-Handies kaufen und iregendwann wiederholt sich die Geschichte wieder... nur mit einem anderen Namen als Nokia. Erinnert sich noch jemand an BenQ?
In einer globalisierten Wirtschaft ist es normal, daß Werke geschlossen und neue an kostengünstigeren Standorten aufgemacht werden. Manch einer wird jetzt sagen "... aber die haben doch gerade einen Betriebsgewinn von 134 Mio € in Bochum gemacht!". Das ist richtig, aber es kommt drauf an, von welchem Standpunkt 134 Mio € betrachtet werden. Es sind beispielsweise doppelt so viel wie 67 Mio € aber auch weniger als es ein rumänisches Werk abwerfen würde. Und letzteres zählt, denn Unternehmen schauen in die Zukunft und versuchen den Umsatz/Gewinn zu maximieren.
Rechtlich gesehen dürfte das Vorgehen im großen und ganzen auch den Gesetzen entsprechen. Ich gehe davon aus, daß Nokia bzw. deren Anwälte das schon überprüft haben.
Ist das Vorgehen sozial? Nein, ist es nicht. Zum einen wurde der Betrieb in Bochum in den letzten Jahren so weit optimiert, daß ein guter Umsatz bzw. Gewinn erwirtschaftet wird. Maßnahmen hierfür sind u. a. Wochenendarbeit, die zwei Tage vorher angekündigt werden kann oder Zwangsurlaub, wenn mal nichts zu tun ist. Und das alles wurde von den Mitarbeiters mitgetragen. Und wofür? Dafür, daß das Werk jetzt geschlossen wird.
Wem kann man nun etwas vorwerfen? Bestimmt Nokia wegen seines unsozialen Verhaltens. Aber auch der deutschen/internationalen Politik, die es Firmen wie Nokia aufgrund von Subventionen so leicht macht den Standort zu wechseln. Laufen Subventionen aus bzw. haben im Laufe der Jahre keinen Einfluß mehr auf den Umsatz/Gewinn, dann wird eben weitergezogen. Ein Politiker hat das mit dem Wort 'Nomadenkapitalismus' beschrieben, ich nenne das 'Subventionskapitalismus'. Meiner Meinung nach sollte man Subventionen abschaffen und Firmen eher mit niedrigen Steuern anlocken, die einen Standort dauerhaft attraktiv machen. Sicherlich löst das nicht alle Probleme, dürfte aber besser funktionieren.
Und wenn Subventionen, dann nur, wenn an diese bestimmte Bedingungen geknüpft sind, deren Einhaltung auch regelmäßig überprüft wird UND ggf. sanktioniert wird. Und dazu sollte auch eine Standortgarantie für einen bestimmten Zeitraum gelten. Was die Mitarbeiterzahlen angeht, so war das jetzt schon eine Bedingung für das Werk in Bochum, die aber von Nokia in den Jahren 2002-2004 um durchschnittlich 340 Leute unterschritten wurde. Und der damalige Wirtschaftsminister Schartau wußte wohl davon, hat aber nichts unternommen. So ein Vorgehen ist für Firmen dann natürlich eine Einladung auf dem Silbertablett gegen Subventionsauflagen zu verstoßen... es passiert ja nichts!
Und sonst? Eine gewisse Schuld tragen auch die Menschen, die gemäß der 'Geiz ist geil'-Kultur ein Handy für möglichst wenig bis umsonst haben wollen. Das ganze gepaart mit der Erkenntnis, daß der europäische Markt für Handies schon recht gesättigt ist und die heutigen Handies schon mehr können als der durchschnittliche Besitzer braucht, dürfte mittel- bis langfristig dazu führen, daß Handy-Absatzzahlen und damit der Umsatz/Gewinn eher fallen werden. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist es nicht verwunderlich, daß Firmen wie Nokia sich Standorte suchen, die unter dem Gesichtspunkt Kosten/Gewinn-Verhältnis besser, d. h. lukrativer sind... auch wenn der momentane Umsatz/Gewinn besser den je ist und man selbst Branchenprimus ist.
Sehr wahrscheinlich wird das Werk geschlossen und in einem halben Jahr redet kaum noch jemand darüber. Die Leute werden weiterhin Nokia-Handies kaufen und iregendwann wiederholt sich die Geschichte wieder... nur mit einem anderen Namen als Nokia. Erinnert sich noch jemand an BenQ?
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