Mechanische Uhren

Wer mich kennt weiß dass ich mechanische Armbanduhren mag. Vor einiger Zeit wurde ich gefragt was mich an solchen, eigentlich "veralteten" Uhren so fasziniert? Schließlich seien elektronische Uhren viel genauer und an sich bräuchte man die heute auch nicht mehr, weil man die Uhrzeit sowieso überall angezeigt bekommt.

Das ist natürlich eine sehr rationale Sicht der Dinge. Wenn es danach ginge bräuchten wir keine guten Musikanlagen, keine Espressomaschinen und vieles andere nicht mehr.
Mechanische Armbanduhren üben eine gewisse Faszination auf mich aus. Es gehört viel Erfahrung dazu mechanische Uhren zu entwerfen und herzustellen, die klein sind, diverse Funktionen haben und präzise laufen. Es ist nicht übertrieben hier von einer Kunstfertigkeit zu sprechen. Mechanische Armbanduhren bzw. Uhren an sich zeigen wozu der Mensch handwerklich in der Lage ist. Denn zur Herstellung solcher Uhren gehört die Beherrschung von Fertigkeiten aus vielen Bereichen wie z. B. der Metall- und Glasbearbeitung. Wer sich den Herstellungsprozess einer solchen Uhr mal angesehen hat, der weiß wie sorgfältig und präzise gearbeitet werden muss und welche Qualitätsansprüche an die einzelnen Herstellungsschritte und die einzelnen Teile gestellt werden.

Natürlich zeigen auch elektronische Uhren den technologischen Fortschritt, den die Menschheit vor allem in den letzten 70 Jahren vorangetrieben hat. Aber mit elektronischen Mitteln lassen sich Uhren mit unzähligen Funktionen einfach leichter entwerfen und bauen. Und sie sind kurze Zeit später bereits veraltet, weil die nachfolgende Generation aufgrund des technischen Fortschritts mehr kann. Das gilt insbesondere für die seit ein paar Jahren verfügbaren Smartwatches. Dazu kommt das Problem, dass eine Smartwatch alle 1-2 Tage geladen werden muss und eine normale, elektronische Armbanduhr (wenn es nicht gerade eine Solaruhr ist) immer wieder eine neue Batterie braucht.

Wie auch immer, ich liebe es durch das Glas auf der Unterseite meiner Uhr auf das Automatikuhrwerk zu schauen, dem kontinuierlichen Wandern des Sekundenzeigers zu folgen und dem Ticken zuzuhören. Man braucht das alles nicht, aber wenn man auf alles verzichten würde, was man im Leben eigentlich nicht braucht, dann wäre das Leben doch ganz schön fad.


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