Selbstoptimierung

Wenn man wie ich öfter mal durch das Internet stöbert und das eine oder andere liest stößt man unweigerlich irgendwann auf Artikel, die sich mit der effizienten Zeitnutzung bzw. Selbstoptimierung im Beruflichen als auch im Privatem beschäftigen. Wir leben in einer Zeit, in der sich gefühlt vieles immer schneller dreht, in der wir durch die Woche und von einem Termin zum anderen hetzen, unsere Aktivitäten auf Wochen oder Monate hinaus planen und so unsere Zeitnutzung "optimieren". Dabei beugen wir uns bewusst oder unbewusst dem Druck, der in und durch Medien und soziale Medien aufgebaut wird. Ob es die Schönheitsideale oder aktuelle Trends in den Bereichen Sport, Essen, Lifestyle etc. sind. Vieles versuchen wir mitzumachen und quetschen es in unseren sowieso schon vollen Terminkalender rein. Immer mit der Hoffnung, dass wir damit unsere Ziele schneller oder überhaupt erst erreichen, es uns danach besser geht, wir entspannter sind und irgendwie zu uns selbst und unseren Weg finden. Und häufig auch für das eine oder andere "Like" unter einem geposteten Bild auf Instagram und Co.

Was viele dabei einfach vergessen ist die einfache Tatsache, dass der Tag immer noch nur 24 Stunden hat und man diese 24 Stunden (bzw. das was nach Abzug von Schlaf, Arbeitszeit etc. noch übrig bleibt) nicht beliebig mit Aktivitäten vollstopfen kann. Denn dafür ist der Mensch nicht gemacht. Ein komplett durchgetaktetes Leben ohne regelmäßigen "Freilauf" erzeugt latenten Stress. Diesen merkt man oft nicht sofort, aber dieser latente Stress macht auf Dauer krank... physisch und psychisch. Und damit hat man am Ende genau das Gegenteil von dem erreicht, was man sich erhofft hat... nämlich entspannter und ausgeglichener zu sein.

Wenn wir also schon im Berufsleben nicht auf die Bremse treten können, so sollten wir es im Privatem bzw. in unserer Freizeit tun. Dazu gehört einfach mal ausspannen und nichts tun. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwer es ist einfach nichts zu tun. Und dieses Gefühl dürften die meisten von uns kennen. Ich persönlich habe dabei immer das Gefühl nichts Produktives zu leisten und Zeit zu verschwenden. Das führt zu einem schlechten Gewissen und oft auch zu einer schlechten Laune. Gleichzeitig weiß ich wie wichtig es ist nichts zu tun und die Seele baumeln zu lassen. Es ist die Zeit, in der wir zur Ruhe kommen und unseren Akku wieder aufladen. Damit schaffen wir die Voraussetzungen um unsere nächsten Aufgaben erfolgreich zu meistern.

Was bleibt also als Resümee? Vielleicht sollten wir in Zukunft nicht jedem Trend hinterher laufen und versuchen immer 100% zu geben. Einfach mal das Smartphone ausschalten, ein gutes Buch lesen, zwei Stunden auf dem Balkon abhängen, Spazieren gehen oder mal 'ne Stunde Mittagsschlaf halten. Danach fühlt man sich auf alle Fälle ausgeruht. Versprochen! 😃


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