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Es werden Posts vom Februar, 2008 angezeigt.

Onlinedurchsuchungen

Der Bundesgerichtshof hat vor ein paar Tagen in einem Urteil die Onlinedurchsuchungen in NRW als verfassungswidrig verurteilt und damit auch indirekt den Überwachungsfantasien unseres Innenministers Schäuble deutliche und enge Grenzen gesetzt. Das Urteil definiert nicht nur ein neues Grundrecht auf "Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität" informationstechnischer Systeme, sondern erlaubt geheime Onlinedurchsuchungen nur mit richterlicher Erlaubnis und nur dann, wenn "überragend wichtige Rechtsgüter" wie Menschenleben oder der Bestand des Staates konkret gefährdet seien und diese "Rechtsgüter" konkret benannt werden können. Es ist für mich schön zu sehen, daß es in diesem Land noch eine Instanz gibt, die nicht auf dem Hintergrund einer von der Politik immer wieder herbeigeredeten und latent über uns schwebenden Terrorgefahr alles durchwinkt, sondern noch die demokratischen Rechte und die Privatsphäre der Bürger schützt. Der Wandel zum Überwachungs

Back in memories...

Ich habe mir gestern Abend mal wieder eine meiner Lieblings-CDs, nämlich die 'Marc Cohn' von Marc Cohn, angehört. Neben der Tatsache daß ich die CD ausnahmslos empfehlen kann, weil sie feinstes Songwriting mit technischem Können und sehr guter Aufnahmequalität verbindet ist mir etwas weiters aufgefallen. Der Song 'Perfect Love' fängt mit einer gezupften Gitarre an, die ab der neuten Sekunde von einer zweiten, deutlich mit Delay versetzten Gitarre ergänzt wird... einfach ein schöner Anfang. Dabei habe ich mich daran erinnert, daß ich früher als Keyboarder Gitarren als 'unvollkmmen' betrachtete, weil sich ein Riff oder nur einzelne Noten mit einer Gitarre nie zweimal gleich spielen ließen. Das hängt nämlich von der Art und Weise ab, wie eine Seite angezupft wird, dem Griff, dem zufälligen (evtl. unbeabsichtigten) Berühren der Seite usw., also vielen Faktoren ab. Beim Keyboard gibt es deutlich weniger solcher Faktoren. Schaltet man die Anschlagsdynamik aus, dann bl

Kenia

Am 1.1.2008 habe ich etwas zu Kenia bzw. den dortigen Geschehnissen geschrieben. Einen Monat später muß ich leider feststellen, daß sich die Dinge weitaus schlimmer entwickelt haben als ich es mir gedacht habe. 300000 Menschen sind auf der Flucht, es gibt wohl mehr als 1000 Tote ( Link ) und ein Ende ist nicht abzusehen. Das ganze artet fast in einen Bürgerkrieg (oder ist es schon ein Bürgerkrieg? ), in dem auch einzelne Stammesgruppen mit Pfeilen, Speeren und Macheten aufeinander losgehen. Es bleibt nur zu hoffen, daß das ganze möglichst schnell beendet wird. Eines ist aber sicher... Kenia wird Jahre brauchen um sein Ansehen in der Welt wieder herzustellen.

Nokia

Werksschließung, Entlassungen, 134 Mio € Betriebsgewinn, Boykott, Subventionen, Nomadenkapitalismus etc. ... das sind nur einige Worte, die seit Wochen durch die Medien geistern, wenn es um die Werksschließung des Nokia-Werks in Bochum geht. Liest man einige Forenbeiträge, dann entsteht schnell ein Bild, welches Nokia als schwarzes Schaf darstellt. Aber kann man Nokia ihr Vorgehen so einfach vorwerfen? Ich denke, so einfach geht das nämlich nicht. In einer globalisierten Wirtschaft ist es normal, daß Werke geschlossen und neue an kostengünstigeren Standorten aufgemacht werden. Manch einer wird jetzt sagen "... aber die haben doch gerade einen Betriebsgewinn von 134 Mio € in Bochum gemacht!". Das ist richtig, aber es kommt drauf an, von welchem Standpunkt 134 Mio € betrachtet werden. Es sind beispielsweise doppelt so viel wie 67 Mio € aber auch weniger als es ein rumänisches Werk abwerfen würde. Und letzteres zählt, denn Unternehmen schauen in die Zukunft und versuchen den Ums